Glenlivet als Zweitname vieler Brennereien - wieso eigentlich?
Der Erfolg der Glenlivet-Brennerei und die Tatsache,dass der Name Glenlivet während der illegalen Zeit zu einer Art Oberbegrifffür Whisky war, der aus dem Gebiet der heutigen Speyside kam, ist hier ursächlichzu nennen. Neue Brennerei nannten sich im 18. Jahrhundert so, um ihren Whiskybesser verkaufen zu können und das sogar weitab von dem Gebiet des Flusses Livet. Als Georges Smith 1824 Glenlivet als Marke registriert hatte, änderte sich an diesem Verhalten nichts. Streitigkeiten um die Namensrechte zogen sich Jahrzehnte hin und auch als „The Glenlivet“ 1884 nur Smiths Whisky zugesprochen wurde, gelang es nicht die Verwendung des Wortes zu verbieten - die Betroffenen argumentierten das Glenlivet auf die gleiche Weise wie Islay verwendet werden kann. Man einigte sich, dass 10 Brennereien den Namen durch einen Bindestrich getrennt als Suffix verwenden konnten. Dabei blieb es allerdings nicht und auch hundert Jahre später, in den 1980ern, zählte man noch immer 28 Brennereien die -Glenlivet als Anhang verwendeten.
Heutzutage kann man eher sagen, dass der Zusatz wohl nur noch von unabhängigen Abfüllern verwendet wird.

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Longmorn-Glenlivet 12y ~1970er - G&M, Pure Malt Scotch Whisky - 43%
Farbe:
Altes Gold
Nase:
Eher dünne und verhaltene Nase mit Karamell und Toffee. Klebrig süß, in Verbindung mit Zucker und Honig dominiert dies zu 80% die Nase. Dazu ein wenig Orange, Aromen von Hanfseil, etwas Getreide und eine leicht säuerliche Kräutermarinade.
Geschmack:
Dicke und mundfüllende Struktur mit Noten von Orangen und wieder diese säuerlichen Kräuter. Dazu Nüsse, Holz, Karamell, Mokka, türkischer Kaffee und Lakritze.
Finish:
Eher kurz - keine Frucht oder Süße mehr. Leicht dünn und verwässert, sowie mit den restlichen Geschmacksnoten ausklingend.
84 Punkte
N: 83P / G: 85P / F: 83P

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Longmorn 43y - 68-11 - G&M, for van Wees, Reserve, 1st Fill Sherry Butt #909, 523btl - 55,4%

88

Farbe:
Bernstein / Kupfer
Nase:
Sehr salzig-würziger Start. Das Sherryfass hinterlässt seine Spuren! Schwere Aromen von Orangen(schalen), allerlei Nussvariationen, feines nasses Holz, süßes Malz, Honig, etwas Rauch und alter Pappkarton - das Ganze eingebunden in einer belebenden Minzfrische - sehr schön.
Geschmack:
Minze, Eukalyptus, würziges Chinagras, Pfefferminze, eingehüllt in trockene holzige Noten. Dazu gibt es Nüsse, Karamell, Honig und jetzt mit voluminöserem Holzanteil und viel Frische. Der fruchtige Teil wird leider mehr oder weniger vollkommen unterdrückt.
Finish:
Lang - nach Abklingen der stark holzigen Frische kommt die Frucht wieder besser an die Oberfläche. Himbeere und Waldbeere mit Holzrinde und hellen Tabakblättern - ein etwas säuerlicher Beigeschmack bleibt trotzdem auf der Zunge!

Bemerkung:
Der Geschmack ist schon eher schräg (...für unser Empfinden!)
88 Punkte
N: 91P / G: 85P / F: 88P

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Longmorn-Glenlivet - 71-99 - Scott´s Selection, Oloroso Sherry - 58,6%

93

Farbe:
Amontillado / Madeira
Nase:
Süße, würzige Melasse mit einer faszinierenden Aromenstruktur - was für ein Brett! Zäher, süßer Honig, Wachs und Leder, sowie ein Mix feinster Früchte von höchster Güte. Dazu weiches Holz und eine stechende, jedoch sehr angenehme Würze, salzige Haselnüsse, Orangenlikör und brauner Rohrzucker - absolut klasse!
Geschmack:
Dünne, jedoch wuchtige und würzige Struktur! Holznoten in allen Varianten, versehen mit Tabak, Rauch, Orangen, Leder, Nüsse, Pappe, Hanf und einer immer noch sehr würzigen Mischung aus Kräutern, Salz, Chili und Pfeffer - top.
Finish:
Sehr lang - nicht enden wollend, aber auch trockener und noch holziger werdend. Ansonsten mit den leckeren Geschmacksnoten ausklingend. Gegen Ende bleiben trocken-rauchige Noten auf der Zunge zurück.
93 Punkte
N: 94P / G: 93P / F: 92P