Laphroaig 15 Jahre
Alt gegen neu - 2006 vs 2015
Vor wenigen Tagen war es soweit. Der erste von sieben Anniversary Malts „200 Jahre Laphroaig“ kam auf den Markt. Die Auferstehung der 15-jährigen Kult-Abfüllung, die 2009 abgesetzt wurde, in einer limitierten Auflage von 72.000 Flaschen und neuem Gewand. Was liegt da näher, als ein Vergleichstasting mit dem Vorgänger.
Sind die beiden Abfüllungen sich ähnlich und von gleicher Güte?
Tasting notes
Laphroaig 15y - 2015 - OB, Limited Edition, 200th Anniversary, 72.000btl - 43%
85
Farbe:
Strohgelb
Nase:
Dünne Nase mit ebenso dünnem Islay-Südküstenflair - Limettensaft, wenig Würze und etwas muffelig-süßen Torfaromen. Florale und leicht parfümierte Akzente mit grünen Apfelscheiben und aufgesetztem Honig. Alles in allem jedoch gar nicht mal unangenehm.
Geschmack:
Süß, parfümierter Apfel-Limettensaft, der zu Beginn recht fade und mit einer künstlichen Süße (erinnert ein bisschen an Alkopop’s) daher geht. In keinerlei Richtung polarisierend, blind sehr schwer auf einen 15yo Laphroaig zu tippen. Richtung Finish kommt der Torf immer besser zur Geltung und ein wenig mehr Geschmack mit leichtem Prickeln entsteht auf der Zunge
Finish:
Mittellang - jetzt relativ viel Torf und gut integrierte zartbitter Noten wirbeln im Gaumen, Süße und Herbe sind nun im Gleichgewicht und mit dem süßen Torf im Background entsteht hier nun der beste Part des neuen 15er.
Bemerkung:
Keine Anzeichen von Jod und medizinischen Noten. Dünne Struktur, unkompliziert und „neumodisch“ süß, aber mit viel Torf im Finish.
85 Punkte
N: 86P / G: 83P / F: 86P
Laphroaig 15y - 2006 - OB - 43%
89
Farbe:
Blasses Gold
Nase:
Phenole, Teer und Schwefel. Medizinische Dämpfe versehen mit Mandellikör, malziges Karamell, Limettenscheiben und säuerlicher Grapefruit.
Geschmack:
Ölige Struktur, viel Schwefel, Rauch und Torf. Eine grasige Süße von Limonen, maritimer Zitrone und Grapefruit, gefangen in medizinischen Noten von Jod, Äther, Mullbinden und Desinfektionsmitteln.
Finish:
Lang - harmonisch und trocken-pfeffrig werdend. Kräuter und medizinische Noten von Bandagen, Jod, Torf, sowie Teer, Kohle, verbrannter Gummiabrieb und rauchig-maritime Elemente bleiben am Gaumen kleben.
Bemerkung:
Es gab schon bessere 15yo, aber immer wieder ein klasse Dram!
89 Punkte
N: 88P / G: 89P / F: 89P
Fazit:
2009 noch zu einem Preis von 45-50 Euro zu kaufen, liegt die alte Abfüllung mittlerweile auf dem Preisniveau des aktuellen oder sagen wir, das Preisniveau des neuen wurde an die ältere Abfüllung angepasst.
Außer dem Preis sind für uns leider nur wenige Gemeinsamkeiten auszumachen. Klarer Geschmackssieger in diesem Tasting ist der 2006er.