Kaypingers Whiskyblog

Laphroaig 23yo
Vintage 1991 for Germany vs 1989 for Sweden


Eine neue Sonderabfüllung von Laphroaig „only for Germany“ sorgte in den letzten Wochen und Monaten für viel Gesprächsstoff. Vorabbestellungen, Qualitätsvorhersagen, Lieferverzögerungen, Anfragen aus dem Ausland, die Liste ist lang. Zugegeben, ein 23 jähriger Laphroaig, der aus Sherry und Refill Hogsheads Fässern kreiert wurde und mit 5000 Flaschen limitiert nur für die FoL (Friends of Laphroaig) vorab zugänglich war, klingt spannend. Wir haben ihn getestet.

Tasting notes


Laphroaig 23y - 89-12 - OB, Vintage for Sweden, Norway & Finland, 1.800btl - 48,9%
82

Farbe:
Gold
Nase:
Frisch, blumig, süß! Leicht gezuckerte Ananas-Limetten-Aromen, dazu geräucherter Schinken mit Honigmelone. Die Zitrusakzente sind zu jeder Zeit präsent und werden von dumpfem, moosigem Eichenholz und torfigem Rauch begleitet und vermischen sich nach etwas Zeit mit der süßlichen Frucht.
Geschmack:
Dünn, sehr dünn! Süßer Sherry, dann aber sofort bitter herb werdend mit Lakritz. Zucker, künstlicher Süßstoff und zarter Honig drücken sich durch und gestalten den Geschmack nun etwas maritimer. Weiter geht es mit Minz- und Zitronennoten, die in einer unvorteilhaften Kombination daherkommen und schlecht eingebunden sind. Hin zum Finish, sehr süß werdend mit einem seifigen unharmonischen Unterton.
Finish:
Lang - bittere Lakritze, zu lange gezogener Tee und unschönes Holz. Zwischendrin tauchen Noten von „After eight“ Schokoblättchen und wieder dieser künstlichen Süße auf. Minzhaltiger, süßer Torf bleibt zurück.
Bemerkung:
Ein absolut erschütterndes Preis-Geschmacksverhältnis.
82 Punkte
N: 87P / G: 79P / F: 80P




Laphroaig 23y - 91-14 - OB, Vintage for Germany, Sherry & Refill Hogsh, 5.000btl - 52,6%
85

Farbe:
Blasses Gold
Nase:
Auf einer Kräuter-Salz-Zitrus-Schiene startend. Sehr salzige Aromen von Bergamotte und Blütenblättern, sowie Tabak, etwas Vanille und Honig. Ungewöhnlich sprittig für dieses Alter, dennoch in Ordnung.
Geschmack:
Süßer Torf mit Zitronensaft, jedoch mit leicht wässrigem Charakter. Dazu eine Prise Pfeffer, viel Salz und Muskatnuss, sowie Noten von frisch ausgepressten Limetten. Gegen Ende herbere Züge mit einsetzendem Holz, das hin zum Finish immer bitterer wird.
Finish:
Mittellang - mit wenig Fruchtsüße, dafür aber bitter-holzige und leicht trockene Torfnoten, die gegen Ende abklingen und dann doch noch eine leichte Süße aufkommen lassen.
Bemerkung:
Schade, eigentlich ein recht langweiliger Malt, der bei uns im Geschmack so überhaupt nicht punkten kann!
85 Punkte
N: 88P / G: 83P / F: 85P


Fazit:

Limitierte Jahrgangsabfüllungen von Laphroaig mit teilweise erschütterndem Preis-Leistungsverhältnis, die man nicht unbedingt im Whiskykeller stehen haben muss!