Kaypingers Whiskyblog

Rare 1970er
Ayrshire Signatory 1974 vs Linkwood Kingsbury 1973

Über Linkwood haben wir bereits hier ausführlich berichtet. Seltener anzutreffen sind die Rare Ayrshire Malts. Heute ein schöner Vergleich zweier nicht ganz alltäglichen Single Malts dieser Destillerien.
• Linkwood 32 Jahre aus 1973, Kingsbury mit 49,5%
• Ayrshire 44 Jahre (1974-2018), Signatory mit 53%

Die Ladyburn Distillery ist 1966 als Erweiterung, oder Experiment der Girvan-Brennerei in den schottischen Lowlands entstanden. William Grant & Sons, die Gründer und Eigentümer von Glenfiddich und Balvenie, wollten eine eigene Brennerei, die spezielle Malt-Whisky für die hauseigenen Blends liefern sollte. Unter dem Pseudonym Ayrshire wurden jedoch auch einige Single Malts abgefüllt, auch von Signatory und Wilson & Morgan. Die Brennerei wurde jedoch bereits 1975 wieder geschlossen und die Gebäude 1976 abgerissen.
2007 eröffneten William Grant & Sons auf dem Gelände der Girvan-Brennerei wieder eine neue Malt-Brennerei, die Ailsa Bay.


Tasting notes


Linkwood 32y - 1973 - Kingsbury, Finest and Rarest, Bourbon cask - 49,5%
90
Farbe: 
Gold
Nase: 
Würzig und mild! Mit Vanille, Sahne und hellgrüner Frucht. Dazu gibt es Kerzenwachs mit floralen Aromen, einer milden Würze, die mit weichem Leder unterlegt ist - eine harmonische und sehr angenehme Nase!
Geschmack: 
Ganz weich startend, mit viel Frucht, Vanille, Honig, frisch geschnittenen Kräutern und einer ordentlichen Portion Honig. Die Herbe nimmt zum Finish hin zu und das Holz regiert nun über der Frucht.
Finish: 
Mittellang - leicht würzig-frisch und mit etwas schwieriger Gestaltung als zuvor. Leicht bitter, etwas holzig, nur untergründig fruchtig und das in einer Kombination, die leider leicht schwächelt - schade.
90 Punkte
N: 91P / G: 90P / F: 88P



Ladyburn-Ayrshire 44y - 74-18 - Signatory, 30th Anniversary, Bourbon #2606, 122btl - 53%
92
Farbe: 
Maisgelb
Nase: 
Fruchtsalat und Obstbrei vom Feinsten! Mango, Papaya, überreife Banane, Erdbeere, Kiwi und Orange - und sonst? In Anklängen weitere Spuren von Früchten, dann noch etwas Muskat und altes Zeitungspapier - das wars; hier scheinen wir reinen Fruchtsaft im Glas zu haben, jedoch von extra feiner Güte!
Geschmack: 
Fruchtig-würzig und impulsiver als in der Nase. Die vorgenannte Fruchtkomposition trifft auf eine salzige Würze, die mit frischen Holznoten unterlegt ist. Spritzig - mit etwas Pfeffer und Salz kommt der Holzeinfluss zum Finish hin stärker zum Tragen. Zwar insgesamt dadurch etwas herber werdend, jedoch mit typischen Noten von Espresso und etwas Nuss - mehr als nur gut!
Finish: 
Mittellang bis lang - fruchtig, würzig und herb. Bei 44 Jahren Holzfasslagerung waren wir auf endlose Bitterkeit eingestellt, die jedoch angenehmerweise in einem schönen harmonisch-herbem Fruchtcocktail endete.
92 Punkte
N: 92P / G: 93P / F: 92P