Kaypingers Whiskyblog

ISLAY die torfige Trauminsel
und Heimat des Octomore 05.1 /169


Mit 40km Länge und einer max. Breite von 32 km, erstreckt sich die Islay-Landfläche auf ca 620 km². Von Norden ragt der Meeresarm Loch Gruinart und von Süden Loch Indaal tief in das Innere der Insel. Die nach Südwesten ins Meer ragende Landzunge wird Rhinns of Islay genannt. Die im äußersten Süden der Insel gelegene Halbinsel heißt Mull of Oa und ist eine felsige Region. 491 m hoch ist die höchste Erhebung.

In etwa 3.500 Einwohner leben auf Islay, zusammen mit rund 30.000 Schafen. Hauptort ist Bowmore mit knapp 900 Einwohnern. Zu den weiteren Ortschaften zählen Port Ellen, Port Askaig und Port Charlotte, sowie Portnahaven, Bridgend und Ballygrant und zwischendrin gibt es acht produzierende Whiskydistillen.
Das Klima ist dank des Golfstroms recht mild. Auf der Insel findet man zahlreiche Vogelarten und eine Rotwild-Population von etwa 5000 Tieren…..
….und Torf- oder anders das Geschmackserlebnis im Whisky von Mutter Erde!
Torf entsteht in moorigen Landschaften und ist nichts anderes als abgestorbene, aber nicht zersetzte Pflanzen und diese sind in getrocknetem Zustand brennbar.

In verschiedenen schottischen Gebieten wird versucht mit dem unverkennbaren Geschmack den Single Malt zu bereichern, jedoch am eindrucksvollsten geschieht dies auf Islay, wo in letzter Zeit die torfigsten Whiskys weltweit hergestellt wurden. Torf polarisiert, entweder man liebt ihn und schwört auf dieses Geschmackserlebnis oder aber man lehnt es komplett ab.
Aber wie kommt der Torf/Rauchgeschmack in den Whisky? Wie oben zu sehen sickert das Grundwasser von Islay über Jahre hinweg durch meterhohe Torfschichten. Dieses Wasser wird dann in der Brennerei für (fast) sämtliche Produktionsschritte verwendet. Weiterhin sammeln alle Pflanzen, wie auch die hier wachsende Gerste, Torfaromen auf.
Der wichtigste Vorgang für den Torf-/Rauchgeschmack eines typischen Islay Malts ist jedoch die Trocknung der keimenden Gerste mit Torfrauch. Dazu wird der Torf, wie oben zu sehen, aus dem Boden heraus gestochen, getrocknet und als Brennmaterial im Kiln benutzt. Die torfbefeuerten Rauchschwaden umziehen und trocknen das Malz und hinterlassen so Unmengen an phenolhaltigen Substanzen, die schließlich für das typische Torf- und Raucharoma verantwortlich sind. Je länger das Korn den torfigen Rauchschwaden ausgesetzt ist, desto intensiver wird der Torfgeschmack und die ppm Zahl steigt.
Passend dazu heute der neue Octomore 5, die Torfbombe unter den Whiskies überhaupt.
Bruichladdich, seit kurzem dem Rémy Cointreau Konzern angehörig, begann 2007 seine Octomore Serie - der am meist getorfteste Whisky weltweit. Aktuell steht der Octomore 05.1/169 in den Verkaufsregalen (abgefüllt am 15.07.2012) und kann erneut mit dem höchsten gemessenen Phenolgehalt von 169ppm aufwarten. 5 Jahre alt und in Bourbon Fässern gelagert. Mit 59,5% alc. ungefärbt und nicht kältefiltriert abgefüllt und auf 18.000 Flaschen limitiert.


Tasting notes


Octomore 05y - 2012 - 05.1 /169 - Ochdamh-mor 169 PPM, bourbon cask, 18000btl - 61,3%
88

Farbe:

Strohgelb
Nase:
TORF, Rauchschwaden von einem Lagerfeuer und wieder Torf, Teer, Desinfektionsmittel, Salz und Zitrone, malzig und süß mit Anklängen von Vanille.
Geschmack:
Mächtiger süßer Start, immer süßer werdend mit viel, viel Torf, stark salziger Rauch, Zitrone und wieder etwas Vanille. Hinzu kommen Noten von schwarzem Tee die dumpf die Honigsüße kontaktiert.
Finish:
Sehr lang - sehr torfig und mit rauchig salzige Zitrone, sowie dumpfen Noten von Tee und nassem Laub und unterlegten süßem Honig.
Bemerkung:
Hier findet man hier eine durchgehende Süße von Beginn an, die hervorragend zum Torf-Rauch passt.
88 Punkte
N: 86P / G: 88P / F: 89P 

Preis: 110 Euro