Kaypingers Whiskyblog

LB 3: Bowmore 40yo
Duncan Taylor 1966 vs 1968

Heute aus dem Hause Duncan Taylor & Co zwei 40-jährige Bowmore aus den Reihen Peerless Collection und Rare Auld Edition im direkten Vergleich. Die Details zu den Reihen sind unten zu finden!
• 1968, Peerless, 130 Flaschen mit 42,3%
• 1966, Rare Auld, 164 Flaschen mit 43,9%

Das Haus Duncan Taylor & Co hat eine sehr interessante Historie: 1938 in Glasgow gegründet, sammelte die Firma, die hauptsächlich als Händler und Makler von Whisky tätig waren, Fässer von Single Malt und Single Grain. Einige Jahre zuvor entdeckte ein junger amerikanischer Geschäftsmann Abe Rosenberg nach der Prohibition 1933, seine Leidenschaft für schottischen Whisky und kaufte fortan zahlreiche Fässer zum Einlagern. Er zeigte bereits in den 1940er Jahren Interesse an Duncan Taylor, als er von dem großen Fasslager erfährt.
Schlussendlich kaufte Rosenberg Duncan Taylor & Co, als zukünftige Investition und so entstand die weltweit größte private Whiskysammlung mit über 4000 Fässer. Abe Rosenberg starb 1994, im Alter von 85 Jahren und die Firma Duncan Taylor & Co musste schließen. Um die hochkarätigen Fässer im aufstrebenden Whiskymarkt zu verkaufen, sicherten sich Euan Shand und Alan Gordon 2002 die Rechte an diesen Fässern und ließen den Namen Duncan Taylor & Co wiederaufleben. Die dann entstandenen Reihen Peerless Collection und Rare Auld Edition umfassten Malts mit 30 Jahren Fassreife und mehr.


Tasting notes


Bowmore 40y - 68-08 - DTaylor, Peerless, cask 3824, 130btl, 70cl - 42,3% 

92
Farbe: 
Gold
Nase: 
Auf den Punkt gebracht: Frucht & Tee! Tropische Früchte kombiniert mit Holunder, Blaubeere und Pflaume. Dazu kommen staubiges Leder, etwas Pappkarton und dann wieder Tee. Diese Kombination geht immer! Die Würze geht gegen Null, die Süße ist sehr dezent und lässt viel Platz für Frucht und Tee - sehr harmonisch und klasse!
Geschmack: 
Würzige Kräuter durchzogen mit weichem Eichenholz. Die Fruchtnoten werden durch die doch salzig-herberen Holz- und Kräuternoten etwas unterdrückt. Nun kommen Anklänge von Mokka, Espresso, sowie Lakritze hinzu und es ergibt sich in Summe ein komplett anderes Profil als die Nase es vorgibt - dennoch sehr schön (92-).
Finish: 
Mittellang - die herbe Kombination verklingt langsam und macht wieder Platz für die Frucht & Tee. Honig und zarte Vanilleakzente komplettieren das Finale. Etwas besser als zuvor (92+) und wieder in Richtung Nase tendierend.
Bemerkung:
Die Nase typisch Bowmore - der Geschmack eher weniger!
92 Punkte
N: 93P / G: 92P / F: 92P



Bowmore 40y - 66-06 - DTaylor, Rare Auld, cask 3318, 164btl, 70cl - 43,9%
94
Farbe: 
Dunkles Gold
Nase: 
Was für eine Fruchtbombe! Tropische Früchte von Maracuja, Papaya, Banane, Passionsfrucht und Ananas in Kombination mit einem säuerlicheren Touch von schwarzer Johannisbeere. Dazu leicht wachsartiger Honig mit leckerer Vanille, weichem Leder und nur mit begleitender milden Würze. Das Holz ist erstaunlich dezent für 40-Jahre-Fasslagerung - hervorragend!
Geschmack: 
Wow - aber auch hier komplett anders als die Nase. Zwar fruchtig startend, dann jedoch schnell würziger, herber und holzgeladener werdend. Auf der Zunge eher staubig-fruchtig mit Gartenkräutern, gutem Holz, Salz, Pfeffer und etwas Chili. Diese Noten verdrängen die Frucht nun komplett. Hinzu kommen Anklänge von Leder, Pappe und Mokka. Zum Finish hin nochmals intensiver, frischer und trockner werdend - auch hier top.
Finish: 
Lang - immer noch würzig frisch, etwas herb und mit faden Holzanteilen bereichert. Die Frucht und zarte Teearomen kämpfen sich auch hier langsam zurück. Weich, fruchtig und dumpf ausklingend.
94 Punkte
N: 94P / G: 94P / F: 93P


Fazit: Ein interessantes Tasting um auch mal die Unterschiede im Bowmore Malt der 1960er zu entdecken, jedoch qualitativ nicht in der Bowmore-High-End-Klasse vertreten!