Kaypingers Whiskyblog

James Buchanan & Co Ltd.
Buchanan´s De Luxe vs Black & White


Als Teil von "The Big Five" setzte sich James Buchanan das Ziel, einen ´dem englischen Gaumen besser passenden´ Geschmack zu entwickeln, der leichter und weniger torfig sein sollte, als der überwiegend übliche Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland. Was daraus geworden ist - hier zwei Tin Cap´s aus den Fünfzigern:
• Buchanan´s De Luxe Blend, Henkel & Co mit 43%
• Black & White Blend, Queens Warrant mit 43%

The Big Five
Lange Zeit wechselte der Whisky nur in Fässern, meist aus illegalen Brennereien, den Besitzer. Als man nach der Legalisierung von vielen schottischen Brennereien ab Anfang des 19. Jahrhundert dann gute 50 Jahre später den Schotten ebenfalls den Flaschenverkauf nach England erlaubte, kamen die ersten Marken auf. Diese fünf großen Namen („The big five“) kennt jeder: James Buchanan mit dem Buchanan Blend, Tommy Dewar mit dem White Label, Peter Mackie mit dem White Horse, John Walker und John Haig.

James Buchanan, der Gründer der James Buchanan & Co Ltd., produzierte erstmalig im Jahre 1884 den Buchanan Blend. Anfangs unter dem Namen ´That Black and White Whisky´, da er in einer schwarzen Flasche mit weißem Label verkauft wurde. Später fügte James Buchanan, der als großer Tierliebhaber galt, dem Label einen Black Scottish Terrier und einen West Highland White Terrier hinzu. Es war ein Label entstanden, das noch bis heute verwendet wird. 1915 fusionierten die Firmen Buchanan und Dewar, die dann auf ihrer „Einkaufstour“ 1919 sogar die Port Ellen Distillery auf Islay übernahmen - man war nicht mehr nur Blender sondern auch Distiller. 1925, die Zeiten wurden durch die Prohibition in den USA zunehmend schwieriger und der Absatz war rückgängig. So wurde Buchanan-Dewar, sowie auch Johnnie Walker, dann doch Teil der Distillers Company Limited (DCL), in die John Haig & Co bereits fast 50 Jahre zuvor eingegliedert wurde. Die DCL ist später im heutigen Diageo-Konzern aufgegangen.
Der Buchanan Blend, um den es ja heute geht, soll zu 60 bis 65 Prozent aus Grain Whiskies bestehen. Immer wieder erstaunlich ist, dass auch heute noch über 90% des produzierten Single Malt in der Blendindustrie vermarktet wird. Im Vergleich dazu waren das vor ca 90 Jahren noch nahezu 100%.


Tasting notes


Buchanan´s De Luxe ~1950er - JBu - Blend, Henkel & Co Import, 75cl - 43%
86

Farbe:

Strohgelb
Nase:
Süße florale Aromen steigen im Glas auf. Dazu Honig, nasses Papier, etwas Leder und einige Spritzer Zitrone. Vanille und Kleberduft aber auch Zuckerwatte und ein Hauch Karamell - die Fruchtkomponente sucht man fast gänzlich.
Geschmack:
Doch recht voluminös und mit vollem Geschmack startend. Sehr süß und doch zeitgleich mit trockenen, herben Kräutern durchzogen. Honig, Vanille, Karamell und einsetzende grüne Holznoten - ebenso wie in der Nase, ohne Fruchtanteil.
Finish:
Lang! - Kräuter, Leder, Holz und Honigsüße. Überwiegend mit den Geschmacksnoten hier ausklingend.
Bemerkung:
Jederzeit gerne wieder - ein every day dram!
86 Punkte
N: 86P / G: 87P / F: 86P




Black & White ~1950er - JBu - Blend, Queens Warrant, Tin cap, 75cl - 43%
87

Farbe:

Volles Gold
Nase:
Hier kommt jetzt das Sherryfass zur Geltung. Leder, Salz, Erde und ein zarter ´farmy touch´ von feuchtem Heu im Zusammenspiel mit Aromen von Orangenschalen.
Geschmack:
Weich und würzig startend; leicht scharf mit Salz, Pfeffer und Chili. Jetzt cremige Honignoten, Karamellcreme, lange durchgezogener Kräutertee und Anklängen von altem Papier, Lakritze und Eichenholz.
Finish:
Eher kurz - fader werdend mit Tee, Papier, Holz und trockenen Kräutern. Die übriggebliebenen, leicht süßen Noten, liegen bis zum Ende auf.
87 Punkte
N: 86P / G: 89P / F: 87P